Die Skinhead-Bewegung ist seit den 1960er Jahren ein fester Bestandteil der Musikszene. Eine der bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten Bands innerhalb dieser Subkultur in Deutschland waren die Body Checks. Ihr Album „Tätowiert und kahlgeschoren“, das 1984 bei Rock-O-Rama Records veröffentlicht wurde, sorgte für viel Aufsehen. Im Jahr 1993 wurde es sogar indiziert.
Gründung
Die vier Mitglieder Peter (Schlagzeug), Willi (Bass), Thomas (Gitarre) und Heinz (Gesang) gründeten 1982 in Kamp-Lintfort/Duisburg die Band Body Checks. Die Band war bekannt für ihren energiegeladenen Oi!-Sound und ihre provokanten Texte.
Tätowiert und kahlgeschoren
Das Album „Tätowiert und kahlgeschoren“ war das erste offizielle Studioalbum der Body Checks. Es enthielt in seiner ursprünglichen Fassung 13 Songs, die sich mit verschiedenen Themen wie Identität, Rebellion, der Skinhead-Kultur, aber auch patriotsichen Themen auseinandersetzten. Die Musik war geprägt von schnellen, melodiösen Gitarrenriffs, und einem einprägsamen Gesang. Einige der herausragenden Songs auf dem Album sind „Warum?“, „Englandkult“ oder „Hundesteuer“.
Indizierung
Die Platte wurde im April 1993 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf dem Index gesetzt, weil „.. ihr Inhalt geeignet …“ sei „… Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren“.
Der Kontroversen um „Tätowiert und kahlgeschoren“
Obwohl die Body Checks bei Skinheads beliebt waren, sorgte das Album „Tätowiert und Kahlgeschoren“ für große Kontroversen. Die Texte enthielten teilweise gewaltverherrlichende und, für manche, zu patriotische Inhalte, die Gutmenschen und linke Spießer schockierten und empörten.
Rock-O-Rama Records veröffentlichte ihr Debüt-Album. Es war bekannt für seine lockere Veröffentlichungspolitik, was rechte Skinheadbands betraf. Dies brachte die Body Checks oft mit politisch motivierten Bands in Verbindung, obwohl die Band selbst betonte, dass sie keine politische Agenda verfolgte.
Trotz der Kontroversen und des „negativen“ Rufs hat das Album „Tätowiert und kahlgeschoren“ einen gewissen Kultstatus erreicht. Es wird von einigen Skinheads und Sammlern als wichtiges Stück Skinhead-Geschichte angesehen. Die Diskussionen um das Album trugen auch dazu bei, dass Leute die Skinhead-Szene insgesamt unterschiedlich betrachteten und sich von allzu großen Hitzköpfen distanzierten.
Fazit
Die Skinheadband Body Checks und ihr Album „Tätowiert und kahlgeschoren“ haben in der Skinhead-Szene und darüber hinaus für viel Aufsehen gesorgt. Die kontroversen Texte und die Verbindung zum Label Rock-O-Rama Records führten zu großen Kontroversen und letztendlich wohl hauptsächlich zur Indizierung des Albums. Trotzdem hat das Werk einen gewissen Kultstatus erreicht und die Diskussionen um das Album haben letztlich zu einer kritischeren Betrachtung der Skinhead-Szene geführt.
Rock-O-Rama Records hat das Debüt-Album „Tätowiert und Kahlgeschoren“ im Jahr 2018 erneut als LP auf den Markt gebracht. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien beanstandete einige Lieder. Man ersetzte diese beanstandeten Lieder durch unproblematische Stücke oder bearbeitete sie digital so, dass die problematischen Textstellen verschwanden. Außerdem wurde das Album digital remastered, sodass die Aufnahmen insgesamt kraftvoller und dynamischer klingen.
Label: Rock-O-Rama Records