In den goldenen Tagen der Skinhead-Bewegung in den 80er Jahren gab es viele Bands, die die Szene mit ihrer Musik prägten. Eine dieser Bands war Vengeance aus Norwich, England. In diesem Blogartikel erfahren wir mehr über die faszinierende Geschichte dieser Gruppe direkt aus erster Hand.
Die Anfänge von Vengeance
Im Jahr 1985 wurde die Skinhead-Band Vengeance von Tom und Daz in Norwich, England, gegründet. Tom war bereits ein erfahrener Schlagzeuger, während Daz den Traum hatte, als Sänger auf der Bühne zu stehen. Gemeinsam beschlossen sie, eine eigene Band zu gründen und ihre musikalischen Talente zu vereinen. Um ihre Vision einer Skinhead-Band zu verwirklichen, holten Tom und Daz zwei weitere Musiker mit ins Boot. Tim, ein talentierter Lead-Gitarrist, und Rach, die den Bass beherrschte, komplettierten die Anfangsbesetzung von Vengeance. Zusammen begannen sie, eigene Songs zu schreiben und unermüdlich zu proben.
Monate der harten Arbeit und des Zusammenhalts folgten, in denen die vier Bandmitglieder ihre Fähigkeiten verfeinerten und ihr Songmaterial ausarbeiteten. Schließlich nahmen sie ihre erste Demo-Aufnahme auf, um ihre Musik einem breiteren Publikum vorzustellen. Im Jahr 1987 war es dann endlich so weit: Vengeance gab ihr erstes Live-Konzert als Vorgruppe der bekannten Skinhead-Band Condemned 84 in ihrer Heimatstadt Norwich. Dieser Auftritt markierte den Beginn ihrer Karriere und brachte ihnen die ersten Fans und Anerkennung in der Szene ein.
Der Aufstieg
Im Sommer 1987 erreichte die junge Skinhead-Band Vengeance einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Karriere. Sie wurden als Vorgruppe für die legendäre Band Skrewdriver auf einem R.A.C-Konzert in Suffolk gebucht. Dieser Auftritt war eine große Ehre und brachte Vengeance erstmals auf die große Bühne der Skinhead-Szene. Der Erfolg als Vorgruppe für Skrewdriver öffnete Vengeance neue Türen. Im selben Jahr teilten sie sich die Bühne mit weiteren namhaften Bands wie Section 5 und Condemned 84. Diese Konzerte festigten ihren Ruf als aufstrebende Kraft in der Skinhead-Bewegung und brachten ihnen viele neue Fans ein.
Trotz des wachsenden Erfolgs musste Vengeance einen Rückschlag hinnehmen, als Tim und Rach die Band verließen. Doch Tom und Daz ließen sich davon nicht entmutigen. Sie rekrutierten Vernon als neuen Bassisten und Sänger sowie Andy als Lead-Gitarristen, um die Lücken in der Besetzung zu schließen. Mit Vernon und Andy an Bord gewann Vengeance neuen Schwung. Die beiden Neuzugänge brachten frische Energie und musikalische Talente in die Band ein. Nach einer Probezeit startete die neue Besetzung voll durch und festigte ihren Platz.
Durchbruch mit „Forward Into War“
Nach dem Ausstieg von Daz, dem Sänger der Band, stand Vengeance vor einer Herausforderung. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, nutzte die Band die Gelegenheit für einen Neuanfang. Vernon, der zuvor den Bass gespielt hatte, übernahm fortan die Rolle des Leadsängers. Somit wurde Vengeance zu einem schlagkräftigen Trio. In ihrer neuen Besetzung arbeitete die Band unermüdlich an neuen Songs. Das Ergebnis war das Demo-Tape „Fight for your Life“, das schnell zu einem Fanfavoriten avancierte. Der unverwechselbare Sound der Band und Vernons charismatischer Gesang überzeugten die Plattenfirma Rock-O-Rama Records, Vengeance unter Vertrag zu nehmen.
Im Jahr 1988 war es endlich soweit: Vengeance veröffentlichte ihr mit Spannung erwartetes Debütalbum „Forward Into War“. Die Platte wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert und katapultierte die Band in neue Sphären des Erfolgs. Zeitgleich zur LP erschien eine Videocassette, die die Aufnamen im Tonstudio dokumentiert und gleichzeitig mehrere Videoclips enthält. Begeisterte Anhänger aus Belgien, den USA und sogar Australien schrieben der Band Briefe und drückten ihre Bewunderung aus. Der Erfolg von „Forward Into War“ bescherte Vengeance nicht nur eine treue Fangemeinde in ihrer Heimat Großbritannien, sondern auch internationale Anerkennung. Die Band hatte es geschafft, mit ihrer authentischen Skinhead-Musik und ihrer unverwechselbaren Bühnenpräsenz Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern.
Das Ende einer Ära
Nach dem großen Erfolg ihres Debütalbums „Forward Into War“ ging es für Vengeance Schlag auf Schlag weiter. Die Band spielte unermüdlich in Großbritannien und teilte sich die Bühne mit Szene-Größen wie Brutal Attack und Skrewdriver. Besonders der Auftritt in London war ein Höhepunkt und festigte ihren Ruf als eine der führenden Skinhead-Bands des Landes. Die zahlreichen Konzerte forderten jedoch ihren Tribut. Die Band beschloss eine Pause einzulegen. Zunächst dachten sie an eine kurze Auszeit, um neue Kraft zu tanken. Doch diese Pause erwies sich als länger als geplant.
Je mehr Zeit verstrich, desto klarer wurde, dass die Mitglieder von Vengeance unterschiedliche Zukunftspläne verfolgten. Der Wunsch, eigene Wege zu gehen, wurde stärker. Schweren Herzens beschlossen sie schließlich, getrennte Wege zu gehen und die Band aufzulösen. Bevor Vengeance endgültig der Vergangenheit angehörte, veröffentlichten sie noch eine zweite Platte mit früherem Material unter dem Titel „1986“. Diese Scheibe war ein letztes Vermächtnis an ihre treuen Fans und ein Abschluss ihrer musikalischen Reise als Band.
Vermächtnis und Nachwirkungen
Auch wenn Vengeance nicht mehr aktiv ist, hat die Band einen bleibenden Eindruck in der Skinhead-Szene hinterlassen. Ihre kraftvolle Musik und ihre authentische Darstellung des Skinhead-Lifestyles inspirierten zahlreiche andere Bands und Fans auf der ganzen Welt. Als Zeichen der Anerkennung und Bewunderung coverten Bands wie Legion of St. George und Bloodshed einige der bekanntesten Songs von Vengeance. Diese Coverversionen waren eine Hommage an die Pionierarbeit und den Einfluss, den die Band auf die gesamte Skinhead-Bewegung hatte.
Tom, der Schlagzeuger von Vengeance, blickt mit großem Stolz auf die Errungenschaften der Band zurück. Die Erinnerungen an die aufregenden Konzerte, die leidenschaftlichen Fans und die unvergesslichen Momente auf der Bühne lassen ihn die alten Zeiten in vollen Zügen genießen. Doch nicht alle Erinnerungen sind von Freude geprägt. Der tragische Tod von Vernon, dem Bassisten und Sänger von Vengeance, hat Tom tief getroffen. Der Verlust eines engen Freundes und Weggefährten war ein schwerer Schlag, der die Freude an den Erfolgen der Band teilweise überschattet.
Fazit
Die Geschichte von Vengeance ist untrennbar mit der Skinhead-Bewegung der 1980er Jahre verbunden. Sie erinnert uns an eine Ära, in der diese Subkultur ihren Höhepunkt erlebte und Bands wie Vengeance den Ton angaben. Ihre Musik und ihr Lebensstil prägten eine ganze Generation von Skinheads auf der ganzen Welt.
Auch wenn Vengeance nicht mehr aktiv ist, hat die Band ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen. Ihre Musik lebt in den Herzen ihrer Fans weiter und inspiriert noch heute viele Künstler und Anhänger der Skinhead-Szene. Die faszinierende Geschichte von Vengeance wird für immer ein Teil der Subkultur-Geschichte bleiben.